Uncharted 4: A Thief's End - Vorschau

Naughty Dog hat sich in offene Welten verliebt

Vorschau Benjamin Kratsch

„Uncharted 4“ wird viele überraschen, wenn es ab dem 10. Mai in der Playstation 4 rotiert. Denn seine Level fühlen sich fast schon nach einer „GTA 6: Nathan Drake“-Edition an, in der ihr im Jeep durch den Schlamm driftet und euch auf vier Rädern Berge hochkämpft. Aber auch immer entscheidet, ob ihr schleichend die Action umgehen oder mit Ak 47 und Lasso einen spielbaren „Indiana Jones“-Film erleben wollt. Wir haben „Uncharted 4“ gespielt.

„Uncharted“, das war immer ein spielbarer Hollywood-Blockbuster. Getrieben von atemloser Action, grossen Explosionen und tief fliegenden Helikoptern. Es waren fantastische Shooter, doch sehr geführt, mitunter fast schon ein bisschen beengend. Wenn wir eine Treppe runterrutschten und währenddessen lässig und cool eine kleine Armee mit unserer Ak 47 über den Haufen ballerten, dann war das spassig, aber immer von Naughy Dog geplant. Geskriptet stürzten Häuser ein, geskriptet brachen Brände aus. „Uncharted 4“ hat immer noch dieses schöne Hollywood-Gefühl, aber es lässt uns erstaunlich stark von der Kette. Naughty Dog setzt nicht auf den Open-World-Zug, weil sie müssen. Sondern weil sie sich ganz offensichtlich darin verliebt haben. „Uncharted 4“ fühlt sich in jeder Pore viel explorativer und spielerischer an als seine Vorgänger. Wir schämen uns nicht zu sagen, wie viel Spass wir hatten harte Drifts im tiefen Schlamm mit einem Jeep zu ziehen. Klar, ihr könnt auch einfach normal fahren, aber wo bleibt da der Gaudi? Viel cooler ist es den Motor aufheulen zu lassen, Vollgas zu geben, dabei aber die Bremse zu blockieren und den Matsch durch das Hinterrad aufzuwirbeln. Nur dann nämlich wird euer Auto richtig schön schmutzig und darin haben die Kalifornier sehr viel Arbeit investiert.

Denn nicht nur unser Nachwuchs-Indiana-Jones macht sich gerne dynamisch dreckig, durchnässt sein Hemd und saut den Griff seiner Desert Eagle ein, sondern auch seine Fahrzeuge. Auch das Fahrgefühl ist erstaunlich authentisch: Der US-Jeep schwankt herrlich wie eine Wanne hin und her und lässt euch spüren, ob ihr über sanftes Gras fahrt, durch widerspenstigen Schlamm oder harte Schotterwege in den Weiten Madagaskars. Es ist schon erstaunlich, wie viel Laune diese Autofahrten machen, während sich Sully und Sam angeregt unterhalten. Auch das ist so ein interessanter Open-World-Aspekt, den die Kalifornier auf sehr smarte Weise eingebaut haben. Ihr könnt euer Ding machen, um beispielsweise auf einen Aussichtsturm zu klettern. Oder ihr richtet euch zum Fahrzeug hin aus und hört dann, wie sich die Beiden über diverse Themen austauschen: Frauen, Abenteuer oder darüber, wie stark die Schatzjagd sich heute in Richtung Internetrecherche verlagert hat, statt lokal zu recherchieren. Ihr könnt diesen Dialogen aber nur lauschen, wenn ihr nah genug dran seid. Nur eines von vielen netten Details, die „Uncharted 4“ so charmant machen.

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