Cyberpunk 2077: Phantom Liberty - Vorschau / Preview

Augmentierter Agenten-Thriller

Vorschau Video Benjamin Braun

Dem massiven Hype wurde "Cyberpunk 2077" nicht gerecht. Das jüngste Action-RPG vom "Witcher"-Macher CD Projekt RED wurde vor allem aufgrund der Konsolenmisere jedoch genauso oft schlechter gemacht, als es ist. Mit der ersten und einzigen Grosserweiterung "Phantom Liberty" verändert sich gefühlt fast alles, obgleich dem polnischen Entwickler nicht in allen Bereichen wesentliche Verbesserungen gelingen, wie unser Hands-on in Warschau zeigt.

Normalerweise hat V vor allem Verbindungen zu reichlich zwielichtigen Gestalten aus der Unterwelt von Night City. Allein der Gedanke, sich in den Dienst staatlicher Behörden zu stellen, ist V ungefähr genauso fremd wie ihrem Begleiter Johnny Silverhand, der in "Phantom Liberty", der ersten und letzten grossen Story-Erweiterung zum dystopischen Science-Fiction-RPG "Cyberpunk 2077", wie gehabt in eurem Kopf steckt und sich als euer (ungewünschter) Berater ständig einmischt. Mit zwielichtigen Figuren bekommt V es auch in "Phantom Liberty" zu, allerdings auf allerhöchster Ebene. Im Dienst der Präsidentin der New United States gilt es, ein politisches Komplott zu vereiteln - oder womöglich auch die finsteren Machenschaften von Präsidentin Myers selbst aufzudecken.

Auf nach Dogtown

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Bei "Phantom Liberty" handelt es sich, ähnlich wie schon bei den beiden Grosserweiterungen zu "The Witcher 3", um ein Add-in. Die neuen Story-Missionen, Skills und Waffen sowie neue und verbesserte Spielmechaniken, dazu später mehr, sind also nicht komplett vom Rest separiert. Sie kommen folglich einfach obendrauf und müssen vor dem Abschluss der finalen Mission des Hauptspiels abgeschlossen werden. Ins Detail gehen die Entwickler dazu im Interview zwar nicht, deuten aber an, dass die Art, wie "Phantom Liberty" integriert wird, mit "Blood and Wine" vergleichbar sei. Ein Unterschied dazu besteht jedoch darin, dass es sich beim komplett neuen Bezirk Dogdown, in dem ihr mit V zu Beginn Zeuge des Abschusses der Präsidenten-Maschine "Space Force One" werdet und das Staatsoberhaupt schliesslich in Sicherheit bringt, um kein abgetrenntes Gebiet handelt. Es ist also mit den anderen bereits bekannten Bezirken direkt verbunden.

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In Dogtown fällt sofort auf, dass deutlich mehr Interaktion mit der Spielwelt vorhanden zu sein scheint. Nein, ansprechen können wir etwa auf dem riesigen Schwarzmarkt des Bezirks vor allem Händler und nur selten auch Passanten. Aber es fühlt sich für uns dennoch deutlich mehr danach an, wirklich durch eine lebendige Welt zu laufen und weniger durch eine schöne Kulisse, wie das (wenigstens zum Launch) im Basisspiel noch der Fall war. Gerade auf dem Schwarzmarkt nutzen die Entwickler auch zahlreiche geskriptete Ereignisse, die für Atmosphäre sorgen. Kunden beschweren sich bei Händlern oder berichten darüber, wie sie jemand über den Tisch gezogen habe. Neben uns entbrennt eine Prügelei, und die Verkäufer preisen ihre Waren so an, wie es auch die Händler am Hamburger Fischhafen tun - nun, vielleicht nicht ganz so lautstark. Da unser Hands-on zeitlich begrenzt war, sind wir nicht bei jeder dieser Gelegenheiten stehen geblieben, um Gesprächen zu lauschen oder das Treiben der NPCs zu verfolgen. Aber wir sind uns recht sicher, dass wir das in der finalen Version häufig machen werden, aus deren Launch-Termin CD Projekt während des Preview-Events noch ein Geheimnis machte. Es sollte allerdings womöglich parallel zu dieser Preview enthüllt werden. Übermässig lang gedulden müsst ihr euch aber vermutlich nicht, denn in unserer Demo war sogar bereits die deutsche Sprachausgabe vollständig enthalten.

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