Xenoblade Chronicles 3 - Test / Review

Der neue Serienprimus!

Test Video Benjamin Braun getestet auf Nintendo Switch

Gut elf Jahre nach dem Seriendebüt auf Wii schlägt Monolith Soft auf der Switch das nächste Kapitel seiner Nintendo-exklusiven JRPG-Reihe auf. Warum mit dem neuen Teil nicht nur Fans voll auf ihre Kosten kommen, sondern gerade auch Kritiker des Kampfsystems mit einer Anschaffung von "Xenoblade Chronicles 3" liebäugeln sollten, verrät unser Test.

Es zählt zu den Gaming-Weisheiten, dass eine technisch spitzenmässige Grafik noch kein gutes Spiel macht (hallo "The Order 1886") oder umgekehrt Titel auch ohne höchste visuelle Güteklasse eine gigantische Sogwirkung erreichen können. "Xenoblade Chronicles" fällt seit jeher unter die letztgenannte Gaming-Weisheit. Denn ob beim ersten Serienteil zum Ende des Lebenszyklus der Wii, bei der bedauerlicherweise auch spielerisch durchwachsenen Fortsetzung auf Wii U oder beim vor bald fünf Jahren auf Switch veröffentlichten "Xenoblade Chronicles 2": Bezogen auf die Hardware-Leistung ging auf den jeweiligen Konsolen anderer Hersteller technisch wesentlich mehr. "Xenoblade Chronicles" glich diesen Nachteil visuell stets mit seinem fantastischen Grafikstil aus und glänzte zudem in vielen anderen Bereichen. Bei "Xenoblade Chronicles 3" ist das unterm Strich genauso. Gerade in puncto Spieltiefe sorgt der neue Teil der JRPG-Serie für jede Menge frischen Wind und legt vor allem in Bezug auf das Spielgefühl erheblich zu.

Ungewöhnliche Story, spannende Charaktere

Anfang Juli hatten wir euch in unserer Hands-on-Preview bereits einiges zur Story von "Xenoblade Chronicles 3" erzählt. Ergänzen müssen wir nach gut 30 weiteren Spielstunden im Grundsatz eigentlich nichts. Ihr landet in der Welt Aionios, in der seit unzähligen Jahren ein Krieg zwischen den beiden verfeindeten Völkern des Keves und der Agnus tobt. In dieser Welt, in der die Menschen in so etwas wie Tanks gezüchtet werden und als junge Erwachsene ins Leben treten, wird jeder zum Kampf als Soldat gezwungen. Wer nicht auf dem Schlachtfeld stirbt, dessen Leben wird nach einer zehnjährigen Dienstzeit automatisch beendet - mit einem Ritual, das wie ein Aufstieg in den Himmel anmutet. Noah, eine der sechs Hauptfiguren des Spiels, kennt das nicht anders. Er weiss nichts vom Altern, kennt keinen Frieden und hinterfragt auch besagtes Ritual nicht oder wer ein Interesse daran haben könnte, dass alles so ist, wie es ist.

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Wir wollen nicht zu sehr ins Detail gehen, aber Noah und die beiden Kumpels seines Trupps entdecken eher zufällig, wer und aus welchem Grund das Sterben der Menschen weiter forciert. Genauer gesagt: Wer die Lebensenergie der Verstorbenen aufsaugt, um sich selbst ein langes Leben zu ermöglichen. Diese Erkenntnis erlangt auch der ebenfalls dreiköpfige Trupp um die Kämpferin Mio von den verfeindeten Agnus. Doch zur Überraschung des eigentlichen Feindes hauen sich die beiden nicht den Schädel ein, sondern verbünden sich, um den wahren Strippenziehern hinter dem kriegerischen Elend den Garaus zu machen.

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Klingt jetzt vielleicht etwas schräg oder einfach nur typisch japanisch. Aber die Geschichte ist durchaus spannend erzählt und wird gezielt mit Rückblenden in die Vergangenheit der sechs Hauptakteure und ihrer persönlichen Feinde gewürzt. Wir geben allerdings zu, dass es nicht so sehr die Story an sich ist, warum wir uns die mitunter auch mal übertrieben langen Cutscenes und interaktiven Dialogsequenzen geben. Der wesentliche Grund dafür liegt eher in den interessanten und sympathischen Charakteren. Aber das ist in gewisser Weise eine Konstante und war auch in den ersten Teilen der Reihe kaum anders. Übrigens: Vorkenntnisse braucht ihr keine, um der Story folgen zu können. Serien-Neueinsteigern werden lediglich einige Referenzen auf die Vorgänger verborgen bleiben, die Kennern mitunter eine besondere Freude bereiten werden.

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