Prince of Persia: The Lost Crown - Vorschau / Preview

Der Prinz auf den Spuren von Rayman – gelingt Ubisoft ein Neustart des legendären Klassikers?

Vorschau Video Steffen Haubner

Rund 34 Jahre hat die Reise des persischen Prinzen gedauert, und vermutlich hat jeder, der nur entfernt etwas mit Videospielen anfangen kann, schon einmal ein „Prince of Persia“-Game in der Hand gehabt. Ob auf dem PC, der PlayStation oder der Xbox, der Nintendo Wii, als Gameboy- oder Handy-Game.

Ein paar Ältere unter uns dürften sich sogar noch an die Ur-Version aus dem Jahr 1989 erinnern, die für den legendären Apple-II-Computer erschien. Gefeiert wurden die für damalige Verhältnisse extrem naturalistischen Bewegungsabläufe des Protagonisten. Der Schöpfer der Reihe, Jordan Mechner, benutzte dafür eine Animationstechnik namens „Rotoskopie“, eine Art 2D-Motioncapturing. Grundlage waren Aufnahmen von realen Menschen, die danach aufwendig Bild für Bild ins Spiel übersetzt wurden. Der Ruhm der Reihe erreichte 2010 in der Verfilmung mit Staraufgebot in Person von Jake Gyllenhaal, Gemma Arterton und Ben Kingsley ihren Höhepunkt.

Die Games selbst hatten den grossen Hype zu diesem Zeitpunkt allerdings schon weitgehend hinter sich. Unter der Regie von Ubisoft hatte das Franchise vor allem in der ersten Dekade des neuen Jahrtausends grosse Erfolge gefeiert. Die Grundlage dafür wurde 2003 mit „The Sands of Time“ gelegt, dessen Remake seit Jahren immer wieder verschoben wird und nach wie vor aussteht. Das Spiel schaffte es, eine märchenhafte Geschichte so überzeugend mit dem Gameplay zu verknüpfen, dass die Spieler unweigerlich ins Geschehen gezogen wurden. Die akrobatischen Skills des Protagonisten gaben einem ein Gefühl von Leichtigkeit und Macht, das Szenario wirkte im Vergleich zu Genregrössen wie „Super Mario Bros.“ wie ein interaktiver Animationsfilm. Danach schien die Geschichte auserzählt, das Genre des Action-Adventures suchte sich andere Helden als Pumphosen tragende Perser.

Ein persischer Palast, erbaut in Montpellier

Nun nimmt Ubisoft mit „Prince of Persia: The Lost Crown“ erneut Anlauf. Statt nun, wie heutzutage stets zu befürchten, mit grossem Buhei eine dreidimensionale Open Word aufzuziehen, traf man zwei wesentliche Entscheidungen. Zum einen kehrt das wiedererwachte „Prince of Persia“ zurück zu 2D – 2,5D, um genau zu sein, doch dazu später mehr. Zum anderen legte man den Neustart in die Hände von Ubisoft Montpellier. Dort versteht man sich auf die hohe Kunst des Side-Scroller in einer Perfektion, die man sonst nur von Nintendo kennt. Welchen visuellen Einfallsreichtum die Südfranzosen auf die Beine stellen können, haben sie mit der „Rayman“-Reihe bewiesen. Und da sich hier schon mal die Gelegenheit dafür bietet: Ich persönlich zähle die 2011 und 2013 erschienenen „Rayman Origins“ und „Rayman Legends“ zu den besten Videospielen aller Zeiten.

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Schwungvoll gegen den Feind: Der persische Palast ist ein riesiger, nicht ganz ungefährlicher Spielplatz. (Bild: Ubisoft)

Wir hatten die Gelegenheit, das im Januar erscheinende neue „Prince of Persia“ knapp vier Stunden lang anzuspielen. 20 bis 25 Stunden sollt das komplette Game laut Ubisoft dauern. Gleich zu Beginn werden die Perser von den feindlichen Kuschana überfallen. Mit Hilfe der „Unsterblichen“, mit magischen Skills ausgestatteten Superkriegern, kann Persepolis vorerst verteidigt werden. Ganz besonders tut sich dabei der junge Sargan hervor, in dessen Gestalt wir von nun an zwei Krummsäbel schwingen. Denn schon kurze Zeit später wird der persische Thronfolger Prinz Ghassan entführt, was Sargan Anlass gibt, den riesigen Tempel voller Fallen, feindlicher Kämpfer, Untoter und Monster aller Art zu durchkämmen. Auch den anderen Superkriegern begegnen wir von Zeit zu Zeit wieder. Schnell entpuppt sich „Prince of Persia: The Lost Crown“ als klassisches Metroidvania: Das ganze Ausmass des Schauplatzes wird erst nach und nach enthüllt, manche Bereiche sind nur mittels bestimmter Skills erreichbar, die wir uns zunächst freispielen müssen.

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