Meisterdetektiv Pikachu kehrt zurück - Test / Review

Rätseln statt kämpfen

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Es ist eines der niedlichsten und beliebtesten aller Pokémon. Im Nachfolger zu "Meisterdetektiv Pikachu" beweist das gelbe Elektro-Taschenmonster nun exklusiv auf Switch abermals seine Skills als Ermittler. Wir haben das charmante Krimi-Abenteuer für euch getestet.

Ein gezackter Schwanz, rosige Pausbäckchen und ein überaus sonniges Gemüt: Das alles sind Dinge, die wohl jeder Pokémon-Fan sofort mit Pikachu in Verbindung bringt. Die Fähigkeit, zu sprechen, und ein Hang zum Kaffee zählen nicht unbedingt dazu. Seit dem 2018 für 3DS veröffentlichten "Meisterdetektiv Pikachu" und dem im Jahr darauf erschienenen Kinofilm ist das anders. Denn darin kann Pikachus Partner Tim Goodman alles verstehen, was sein putziger Begleiter von sich gibt. Nun setzen die beiden ihre gemeinsamen Ermittlungen in "Meisterdetektiv Pikachu kehrt zurück" im Rahmen eines ziemlich charmanten, aber spielerisch eher seichten Krimi-Abenteuers fort.

Von Juwelendieben und vermissten Vätern

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Die Handlung von "Meisterdetektiv Pikachu kehrt zurück" spielt rund zwei Jahre nach den Ereignissen des 3DS-Vorgängers. Pikachu und sein menschlicher Partner Tim Goodman haben sich mit der Lösung eines grossen Kriminalfalls in Ryme City einen Namen gemacht und werden vom Bürgermeister dafür ausgezeichnet. Lange im Ruhm schwelgen kann das Duo aber nicht. Denn bei einem wohlhabenden Bürger der Stadt ist ein wertvolles Juwel namens Auroratropfen gestohlen worden, dessen Verbleib (natürlich) nur ein Meisterdetektiv wie Pikachu klären kann. Steckt wirklich Butler Barnes hinter dem Diebstahl, wie die Polizei anfangs vermutet? Oder ist die Sache doch komplizierter, als sie sich darstellt? Die Klärung des Juwelenklaus bildet in "Meisterdetektiv Pikachu kehrt zurück" nur den Auftakt eines Krimi-Abenteuers, das über mehrere Fälle hinweg eine zusammenhängende Geschichte erzählt, die das Ermittler-Gespann auch auf der Suche nach Tims verschollenem Vater Harry weiterbringt.

Seichte Ermittlerarbeit

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Genauso wie im Vorgänger erfordern die Ermittlungen, dass Pikachu und Tim zusammenarbeiten. Student Tim versteht zwar jedes Wort, wenn das gelbe Taschenmonster spricht. Ausschliesslich Pikachu kann aber mit anderen Pokémon kommunizieren und fungiert als Übersetzer, während nur Tim in der Lage ist, mit menschlichen NPCs in den Dialog zu treten. Bei den Zeugenaussagen, allerdings auch durch klassische Spurensuche am Tatort erhalten die beiden immer wieder wertvolle Hinweise, die für die Lösung des aktuellen Falls unerlässlich sind. So stellt das Duo etwa fest, dass die Vitrine des gestohlenen Juwels mit etwas sehr Scharfem aufgeschnitten wurde. Die zentralsten Erkenntnisse werden dabei automatisch im spielinternen Journal abgelegt. Habt ihr alle relevanten Hinweise gefunden, um etwa die Identität eines an der Tat beteiligten Pokémon herauszufinden, dürft ihr im Journal eine Schlussfolgerung ziehen, was so ähnlich wie beim Deduction-Board in Frogwares' "Sherlock Holmes"-Adventures funktioniert. Allerdings ist das System weit weniger komplex. Bei den Schlussfolgerungen, die jeweils nur eine einzelne Frage behandeln, also etwa, wie der Dieb in den Ausstellungsraum mit dem Juwel gelangt ist, werden stets drei Lösungsvarianten angeboten, von denen nur eine zutrifft. Die korrekte Lösung zu finden, ist schon allein aufgrund der oft abwegigen Alternativen nicht gerade sonderlich schwierig. Aber selbst wenn ihr die falsche nehmt, dürft ihr es notfalls so oft probieren, bis ihr zum richtigen Ergebnis gekommen seid. Wer anspruchsvolle Denksportaufgaben erwartet: die gibt es in "Meisterdetektiv Pikachu kehrt zurück" jedenfalls nicht. Der grosse Vorteil: Frust kann eigentlich gar nicht erst entstehen, zumal ihr Pikachu jederzeit um einen Tipp bitten könnt, falls ihr gerade doch mal nicht weiterwisst.

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