Ginsha - Test / Review

Metroidvania-Geheimtipp aus der Schweiz

Test Video Joel Kogler getestet auf Xbox Series X/S

Als Indie-Titel hat man es nicht leicht. Klar gibt es mit Steam und den Konsolen-Stores die Möglichkeit, das Spiel relativ einfach an die Leute zu bringen, doch die Konkurrenz ist hart. Auf der einen Seite wären da die AAA-Games, die mit Nonstop-Marketing und oftmals überzogenen Versprechen die Herzen der Spieler erobern. Auf der anderen Seite existieren diverse Indie-Spiele, die ebenfalls dank Marketing und Kooperationen kaum mehr als solche erkennbar sind. Da rutscht ein Werk wie "Ginsha" schnell unten durch. Seit dem Release im letzten August hat es von Nutzern zwar sehr gute Bewertungen erhalten, die grosse Sichtbarkeit bleibt trotzdem aus.

Das ist furchtbar schade, denn "Ginsha" bringt einige sehr interessante Ideen ins Metroidvania-Genre. Mit dem Release auf Xbox haben wir uns den Titel von PolarityFlow angeschaut - und waren begeistert.

Allein im weiten Universum?

In "Ginsha" schlüpft ihr in die Rolle der kleinen ausserirdischen Lebensformen "Gin" und "Gon", die einen humanoiden Klon steuern. Zunächst ist euer Ziel, andere Lebensformen zu finden und euch auf dem Planeten, auf den ihr abgestürzt seid, zurechtzufinden. Schnell wird klar, dass euch die lokalen Roboter ans Leder wollen, doch dank Energieschild und Laserpistole könnt ihr eure Erkundung fortsetzen.

Bald trefft ihr jedoch auch auf andere organische Lebensformen, und im Verlauf des Spiels müsst ihr immer wieder Entscheidungen treffen, wie ihr mit der Welt reagiert. Durch ein Karmasystem beeinflusst ihr damit nicht nur Dialoge, sondern öffnet zudem neue Wege und geheime Kisten. Auch das Ende eurer Geschichte hängt schlussendlich von den Entscheidungen ab, die ihr auf eurem Weg getroffen habt.

Metroidvania-Perfektion

Den Grossteil eurer Spielzeit verbringt ihr aber nicht mit der Geschichte, sondern mit dem Erkunden der sechs verschiedenen Planeten. "Ginsha" orientiert sich dabei am Nintendo-Klassiker "Metroid", erweitert aber die Welt gleich von Anfang an weitaus mehr als die Vorlage. Klassische Titel des Metroidvania-Genres zeichnen sich oft dadurch aus, dass ihr durch eine offene Welt geführt werdet, indem bestimmte Wege Upgrades erfordern, die ihr erst im späteren Spielverlauf erhaltet.

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"Ginsha" stellt dieses Konzept auf den Kopf und mixt die klassische Herangehensweise mit modernen Rollenspiel-Elementen und einer Open World. So sammelt ihr beim Erkunden beispielsweise diverse Materialien, die ihr dann zum Bau von Upgrades und neuer Ausrüstung benutzen könnt. Ausserdem findet ihr abseits des Wegs Kisten mit Ausrüstung, die zufällig generierte Werte und Boni hat. So gibt es immer neue Rüstungen und Waffen.

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Die eigentliche Überraschung ist jedoch, wie frei euch "Ginsha" die Spielwelt erkunden lässt. Gleich zu Beginn stehen euch verschiedene Pfade offen, ohne dass vom Game vorgegeben wird, wo ihr als Nächstes hinsollt. Auf der einen Seite kann das anfangs etwas frustrierend sein, da ihr so auch auf stärkere Gegner und knifflige Passagen stosst, auf die ihr noch nicht vorbereitet seid. Habt ihr euch aber erst mal an die ungewöhnliche Freiheit gewöhnt, erlaubt euch "Ginsha", einen ganz eigenen Weg durch die Spielwelt zu finden und die Spielmechaniken selbst zu entdecken sowie mit neuer Ausrüstung zu experimentieren.

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