Ex-PlayStation-Chef spricht sich gegen AAA-Spiele aus

Das jetzige Modell ist nicht mehr tragfähig

News Michael Sosinka

Wird die Entwicklung von Next-Gen-AAA-Spielen noch teurer? Der ehemalige PlayStation-Chef Shawn Layden ist der Ansicht, dass das nicht so weiter gehen kann.

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Der ehemalige PlayStation-Chef Shawn Layden hat sich gegen AAA-Spiele ausgesprochen, da die Entwicklung zu teuer geworden ist. "Das Problem mit diesem Modell ist, dass es einfach nicht tragfähig ist," so der Mann. Shawn Layden erinnert sich an die Tage, als die grössten Videospiele der Welt mit einem Budget von rund einer Million US-Dollar entwickelt wurden. Heute liegen die Kosten der meisten AAA-Spiele zwischen 80 und 150 Millionen US-Dollar, und zwar vor Berücksichtigung der Marketingausgaben. So könne die Industrie nicht wachsen.

"Ich denke nicht, dass man in der nächsten Generation diese Zahlen mit zwei multiplizieren und glauben kann, dass man wachsen kann," heisst es. Trotz der steigenden Kosten der AAA-Spiele-Entwicklung sind die Preise laut ihm seit Generationen weitgehend gleich geblieben: "Es sind 59,99 US-Dollar, seit ich in diesem Geschäft angefangen habe, aber die Kosten für Spiele sind um das Zehnfache gestiegen. Wenn man keine Elastizität in Bezug auf den Preispunkt, aber eine enorme Volatilität auf der Kostenlinie hat, wird das Modell schwieriger. Ich denke, diese Generation wird diese beiden Notwendigkeiten aufeinander prallen sehen." Was er aber nicht berücksichtigt: Es gibt ohne Ende Mikrotransaktionen, teure Special-Editions, DLCs und Season-Pässe, mit denen die Entwickler viel Geld machen. Das gab es früher nicht.

Shawn Layden sagte ausserdem, dass er sich wünscht, dass die AAA-Industrie zum 12- bis 15-stündigen Spiel zurückkehrt. Dies würde es mehr Menschen ermöglichen, Spiele tatsächlich zu beenden, und auch der kreative Ausdruck könnte besser ausfallen. Der NPD-Analyst Mat Piscatella entgegnete, dass sich 10-15-Stunden-Spiele einfach nicht verkaufen würden, und zwar auf einem Niveau, das eine Entwicklungszeit von 2-3 Jahren rechtfertigen würde. Mit grossen Abo-Diensten könnte das jedoch möglich werden.

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