Eigentlich betrifft das Thema ja nicht nur Spiele, sondern auch sehr stark Musik und immer mehr auch Filme. Dennoch sind wir eine Gaming-Site, deshalb stelle ich die Frage eher zum Thema Games, andere Richtungen sind aber auch gerne willkommen.
Der Trend bei neuen Medien geht derzeit immer mehr in Richtung von herunterladbaren Inhalten statt Datenträgern. iTunes wäre hier das prominenteste Beispiel, da es die Musik-Industrie ja geradezu revolutioniert hat. Ich selbst nutze es inzwischen auch und kaufe ca. 30-40% meiner Songs direkt online.
Es ist einfach bequem, günstiger und man kann sich seine eigenen Compilations bzw. Alben aus einzelnen Titeln zusammenstellen. Extrem komfortabel und schnell. Dazu noch günstiger als im Laden und man spart sich den Weg zum lokalen Dealer bzw. die Wartezeiten oder auch die Versandkosten bei Online-Händlern.
Ich selbst habe aktuell ca. 2500 Titel in meiner iTunes Liste, schätze gut 500 davon über iTunes gekauft, der Rest von favorisierten CDs importiert. Wie schon erwähnt, sehr bequem.
Jetzt geht es aber bei Thema Gaming weiter. Bei mir läuft Steam als bekannteste Download-Plattform dazu noch 1-2 andere Systeme, die ich alle nur dann starte wenn ich auch zocke. Dazu kommen was weiss ich wie viele Datenträger, also CDs, DVDs für all die Games die ich mal gekauft habe und vielleicht noch hin und wieder zocke. Diese leg ich dann ein, installier das Spiel zock es ein-zwei Wochen und pack sie wieder ins Regal, genau wie ich es mit CDs beim Anhören auch mache. Für all das brauche ich nur Platz im Regal zu lassen, fertig.
Jetzt kommen aber die Download-Titel. Die gekauften Songs bei iTunes, die heruntergeladenen Spiele etc. All das belegt auf meiner Festplatte immer mehr Platz. Ich muss mir deswegen in den nächsten Monaten bereits eine neue Festplatte kaufen, denn zu den eigentlichen Daten kommen auch immer zwei zusätzliche Backups aller Daten.
Aus einem Song von ca. 6MB werden so gleich ~15MB die man vorhalten muss, insbesondere da man einmal gekaufte Songs bei iTunes nicht noch einmal herunterladen kann. Bei den ca. 500 gekauften Songs sind dies gleich knapp 8GB Platz. Jetzt kann ich die gekaufte aber nur schwer von den importierte separieren, so dass alleine für meine Musiksammlung derzeit gut 40 GB Festplattenplatz verbraucht werden. Dazu kommen noch gut 40 GB digitale Fotos und zusätzlich sonstige Daten, so dass ich derzeit alleine 300GB für Backup-Platz brauche.
Wenn ich jetzt daran denke, dass die Unternehmen demnächst evtl. noch Videos als Download anbieten wollen wird mir so langsam echt Angst, wie soll man denn HD-Videos, die pro Video gleich 25 GB oder mehr belegen noch vernünftig Archivieren oder gar sichern.
Ganz ehrlich, da sind mir die guten alten Datenträger, deren Ende derzeit ja irgendwie jeder prophezeit, immer noch das liebste. Eine CD/DVD/Blu-Ray Disc kann ich einfach ins Regal oder sogar in den Keller räumen. Und wenn dann doch mal ein einzelner Datenträger kaputt ist, fehlt nur ein Titel/Album in der Sammlung. Rein digitale Daten auf Festplatten muss man regelmässig sichern, Backups vorhalten etc. denn wenn die Festplatte abraucht ist gleich alles verloren und der Schaden immens. Ganz davon abgesehen, dass man die eigene Speichergrösse ständig upgraden muss.
08. Feb 2009
Ich find Downloads viel besser, sofern man sie einfach wieder runterziehen kann wenn der PC mal kaputt geht. Man muss keine Lieferkosten zahlen, muss nicht erst in den Laden gehen und meistens kann man sie z.B. bei Steam schon voher zum grossen Teil runterladen. So ist man nicht auf die Öffnungszeiten der Geschäfte angewiesen bzw. muss nicht auf den Briefmann warten sondern kann einfach und schnell sich die neuesten Games besorgen.
06. Feb 2009
Interessante Frage. Aber ich denke, dass ein Download und die Vorhaltung von von sagen wir mal 2GB weniger Energie frisst als die Produktion von CD/DVD und Verpackung. Zumal man jedes Spiel ja eigentlich nur einmal vorhalten muss.
Auf der anderen Seite muss der Titel ja über Jahre bereit gestellt werden um den Nachteil des derzeit oft nicht möglichen mehrfachen Downloads wieder gut zu machen. Aber Videos bei YouTube werden da wohl weitaus mehr Energie verbrauchen vermute ich fast mal.
Die digitale Distribution hat natürlich vor allem für die Produzenten einige Vorteile und auch dem Konsumenten kann das Mehrnutzen bringen. Die Nachteile liegen sicher auch auf der Hand. Die Möglichkeit des Wiederverkaufs ist wohl ziemlich bei Null angelangt. Was schlussendlich auch wieder der Handel spüren wird. Die digitale Distribution führt dann wohl unweigerlich dazu, dass mal wieder einmal Arbeitsplätze abgebaut werden und damit 'mal wieder Gewinnoptimierung betrieben wird. Was mich mal interessieren würde, wie es mit der Ökobilanz aussieht. Verursacht eine digitale Verbreitung einen erhöhten Energie/Resourcenverbrauch? (Nein ich bin nicht grün angehaucht, aber ist denoch ein spannendes Thema)
31. Dez 2008
Heute früh habe ich einen interessanten, englischen, Artikel zu dem Thema gefunden. Der Autor war im Prinzip derselben Meinung wie ich. Spiele als Download-Kauf sind interessant, aber es existiert einfach das Problem der Sicherheit beim Verlust der Spieledaten.
Seiner Analyse nach können bei den meisten Download-Plattformen die Titel nur eine begrenzten Zeitraum erneut heruntergeladen werden. Bei den meisten Anbietern, laut seiner Aussage, nur begrenzte sechs Monate. Wer das Spiel danach auf einem neuen PC installieren möchte hat oftmals Pech, da die Download-Installation ja immer mit dem alten PC aktiviert wurde. Ich selbst spiele meine privat gekauften Games eigentlich meist 3-4 Jahre über zwei bis drei PCs hinaus. Müsste mir das Spiel also im Extremfall 3x kaufen, wenn ich es rein als Download beziehe. Steam ist hier ganz klar eine löbliche Ausnahme.
Hier finden ihr den Artikel
23. Dez 2008
Ich hab selbst einen Fileserver und geniesse, zugegeben, auch die Bequemlichkeit meine Musik damit auch überall im Haus abspielen zu können. Habe sogar einen eigenen Client für Musik an der Stereo-Anlage dran, zusätzlich zu PC(s) und PS3. Den Fileserver zu erweitern ist relativ einfach und 1 TB Festplatten kosten heute ja kein Vermögen und halten für X Titel Platz bereit. Aber jedes GB das auf der Platte liegt muss ja auch gesichert sein.
Was passiert im Falle eines Brandes im PC, Kurzschluss oder defektes der Festplatten. Ist in meiner PC-Laufbahn alles schon vorgekommen. Worst Case ist Diebstahl des Fileservers und schon sind alle Daten futsch. Ich hab deswegen alle wichtigen Daten bereits AES verschlüsselt bei einem, kostenpflichtigen, Online-Backup Anbieter in den USA liegen. Je mehr Daten gesichert werden müssen umso mehr muss man aber auch investieren. Das Problem gab es früher halt nicht.
22. Dez 2008
Also Spiele, Filme und Musik per Download anzubieten halte ich für eine tolle Idee. Vor allem was die Lagerung betrifft. Datenspeicher kann man wohl leichter erweitern als mal flott ein Regal oder gar ein Zimmerchen anzubauen :D
Klar ist es schon was hübsches die gesammelten Hüllen im Regal stehen zu haben, ich hab dafür aber leider keinen Platz mehr und bin froh wenn ich jede neue Hülle vermeiden kann. Es ist zwar bei mir auch noch die Ausnahme Spiele per Download zu kaufen, aber bei Musik überwiegt schon der Download.
Ich hab mir auch nen Fileserver mit genug Speicher aufgestellt und kann damit alle Filme und Musik überall (Pc, Laptop, PS3) abspielen.
Für den Einzelhandel wird das Downloadangebot bestimmt einen Rückgang an EInnahmen bedeuten, das war aber aufgrund der Flexibilität und des Preisvorteils per Download, abzusehen.
CDs DVDs kaufe ich im Laden eigentlich nur noch (aus gegebenem Anlass) als Geschenk.
Der EInzelhandel könnte vielleicht auch mal reagieren und vielleicht "Terminals" aufstellen bei denen man sich dann ebenfalls CDs zusammenstellen kann, dann aber mit nem Booklet oder ähnlichem dazu. Denn ich wäre eher bereit zB 15€ für (15x0,99c) für eine CD zu zahlen auf der mir alle Lieder gefallen, bevor ich 15€ für ein Album mit wenig guten Liedern kaufe.
Zu dem Booklet: da könnte man Liedtexte oder Bilder, passend zu jedem Lied zusammenstellen. Natürlich wäre das ne grosse Kooperation zwischen den Händerln und den Musikkonzernen. Aber auf kurz oder lang kann ich mir keine andere Möglichkeit ausdenken wie der Handel mit den Downloads mithalten könnte.
MfG
21. Dez 2008
Wichtig bei sowas ist halt, das man jederzeit seine bereits gekauften Titel kostenlos wieder herunterladen kann. Für Musik wäre mir das recht, da man eh die gesamte CD Samlung digitalisiert hat und sich ansonsten nur die Songs holt die man gut finden. Ganz erhlich - Die Bands, bei der das ganze Album gut ist, kann man an einer Hand abzählen. Und Musik verkauft man meistens auch nicht weiter. Bei Filmen oder Spielen sieht das anders aus.
Wie du schon sagtest ist in so einer Zukunft eine gewaltige Speicherkapazität von nöten. Bis dahin sind die Platten auch schon grösser, aber dennoch zu klein für HD Medien. Und ich will einfach in meinem Regal die Filme/Spiele stehen haben. Das befriedigt das Sammelego und man kann sie auch mal verleihen oder wieder verkaufen. Das geht bei den reinen Digitalen Filmen/Spielen nicht.
Mal abgesehen davon das diese Art des Vertriebs unser Kaufverhalten einfängt, uns im Weiterverkauf einschränkt, nimmt wohl auch der Einzelhandel einen enormen Verlust in Kauf. Wenn nichtmal mehr Filme oder Spiele in den Einzelhandel kommen, gibt es da sicher einige Gewinneinbussen. Und die Einzelhandelsmarge wird dem Kunden garantiert nicht als Rabatt weitergegeben sondern selbst einbehalten.