EVE Online: Incarna

16 Euro für ein virtuelles T-Shirt?

News Björn

Incarna ist ohne Frage eines der mit am meisten Spannung erwarteten Updates für EVE Online seit langem. Der erste Schritt in Richtung einer Welt, die der eigene Avatar betreten und Nutzen kann hat allerdings auch seine Schattenseiten.

CCP hat mit Incarna nicht nur die erste Instanz der begehbaren Stationen eröffnet sondern auch einen neuen Wirtschaftszweig eingeführt, der neben der monatlichen Abo-Gebühr ein wenig Geld in die Kassen des Entwicklers spielen soll. Eigentlich etwas was von jedem Nutzer verstanden wird.

Aber fangen wir von vorne an:
Vor einigen Monaten veröffentlichte CCP Informationen, dass es Möglichkeiten einführen wollte gegen PLEX Spielern die Möglichkeit öffnen wollte ihren Charakter nachträglich anzupassen. PLEX ist ein besonderer Artikel in EVE Online, da er der einzige ist den man durch reales Geld kaufen kann. Ein PLEX kann erzeugt werden indem man Spielzeit-Karten, die im Handel erhältlich sind gegen InGame PLEX eintauscht. Spieler können diese dann im Spiel mit InGame Währung kaufen und gegen einen Monat Spielzeit eintauschen, die man sonst direkt bezahlen müsste. Somit es für Spieler möglich ihre monatlichen Gebühren ohne echtes Geld zu errichten und andere, die viel InGame Geld, z.B. für PvP, benötige ihr virtuelles Konto durch echtes Geld aufzustocken.

Als CCP ankündigte, dass man die PLEX auch dazu nutzen möchte Spielern einen kleinen Vorteil zu verschaffen indem sie ihre Charaktere durch den Einsatz einer PLEX anpassbar machen ging ein wütendes Feedback durch die Community und CCP nahm die Planungen zurück und gab bekannt, dass man durch Plex tauschbare Items nur dann einführen würde wenn sie keinen spieltechnischen Vorteil bringen.

Mit Incarna hat CCP dies nun eingeführt, zusammen mit einer neuen Währung.Eine PLEX kann man nun gegen Aurum tauschen und mit diesen Aurum kann man sich eine derzeit noch sehr begrenzte Auswahl an Kleidungsstücken und Modifikationen für den eigenen Charakter kaufen, die zwar einen optischen, aber keinen spieltechnischen Effekt haben.

Derzeit geht allerdings wieder ein negatives Feedback diesbezüglich durch die Community. Denn die Preise für diese virtuellen Kleidungsstücke sind zum Start von Incarna unverständlich hoch.Eine PLEX kostet InGame derzeit ca. 400 Millionen ISK, ein gerade für Einsteiger sehr hoher Preis und auch selbst die meisten langfristige Spieler haben solch eine Summe nicht ständig locker in der virtuellen Tasche. Kleines Beispiel, ein Battleship kostet InGame ca. 100 Millionen ISK, eine sehr gute Ausrüstung (Waffen, Panzerungs-Updates) noch einmal 50-100 Millionen ISK. Man bekommt für eine PLEX also zwei bis drei voll ausgerüstete Schlachtschiffe, die im Spiel die grösste Klasse sind welche man im gesicherten Empire spielen kann (grösser geht es nur in den Randbezirken und im 0.0, in dem keinerlei Gesetzte herrschen).

400 Millionen kostet also eine PLEX, eine PLEX kann man gegen 3500 Aurum tauschen, allerdings bekommt man für 3500 Aurum derzeit praktisch kein einziges Kleidungsstück, dessen Preise gehen erst bei 3700 los. Man muss also für ein T-Shirt zwei PLEX eintauschen, jede PLEX kostet real ca. 15 Euro (Gebühr für einen Monat), ein T-Shirt - nur eine Textur für den eigenen Charakter - kostet also in reales Geld umgerechnet ca. 16 Euro und ist damit noch das günstigste Item. Das derzeit teuerste ist ein High-Tech Monokel, das umgerechnet also ca. 50 Euro oder fast vier Monate Spielzeit kostet.

Gerüchte besagen weiterhin, dass CCP derzeit doch plant auch spieltechnische Güter im neuen System anzubieten, also spezielle Waffen oder Munition, die den sonst angebotenen natürlich überlegen sind.

Die Community reagiert derzeit verärgert über die Situation und wir fragen uns wer bitteschön 50 Euro oder 4 Monate Spielzeit für ein optisches Gimmick hinlegt oder eine T-Shirt Textur kauft die teurer ist als ein echtes Shirt.

Noch kann man in Incarna keine anderen Avatare sehen, so dass derzeit nicht festgestellt werden kann wer bereit war sein Geld (virtuell oder real) für so etwas zu investieren, in der Community selbst hat sich CCP bislang mit ihren neuen Gütern jedenfalls keine Freunde gemacht, die Reaktionen sind durchweg neutral bis negativ und CCP muss sich nun etwas einfallen lassen um seine Kunden, die ansich extrem treu und verständnisvoll sind, nicht vollends zu verärgern.

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